Dr. med. Julius Hoehne
Nach seinem Medizinstudium an der Charité Berlin und in der Universität von Ceará (Brasilien) begann Dr. Hoehne im Jahr 2009 seine Weiterbildung zum Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie zunächst bei Prof. Dr. Vincent Yeow in Singapur, einem der renommiertesten Plastischen Chirurgen Asiens. Schwerpunkt der Ausbildung war die Brust- und Gesichtschirurgie. Anschließend setzte er seine Weiterbildung in Aachen bei Dr. S. Grandel und PD Dr. D.m. O’Dey fort, wo er seine Kenntnisse in der brust- sowie der körperformenden Chirurgie vertiefen konnte. Letzte Station seiner Facharztweiterbildung war die weltberühmte Abteilung für Plastische Gesichtschirurgie am Marienhospital Stuttgart unter der Leitung von Dr. S. Haack und Prof. Dr. W. Gubisch. Dort erfolgte eine weitere Spezialisierung im Bereich der Gesichts- und Nasenchirurgie.
Seine speziellen Kenntnisse in den Bereichen der brust- und körperformenden Chirurgie sowie der Gesichts- und Nasenchirurgie stellte er in zahlreichen Veröffentlichungen und Vorträgen unter Beweis.
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Als Anästhesie werden in der Medizin alle Maßnahmen bezeichnet, durch die die Wahrnehmung von Schmerzen gehemmt oder gänzlich unterdrückt wird. In der Plastischen Chirurgie kommen mehrere Varianten der Anästhesie zum Einsatz. Bei der Lokalanästhesie wird die Weiterleitung der Schmerzreize in einem eng begrenzten Areal blockiert. Das kann sowohl oberflächlich (beispielsweise mit Betäubungssprays oder Betäubungssalben) als auch durch Einspritzen des Lokalanästhetikums geschehen. In der Plastischen Chirurgie wird lokale Anästhesie auch häufig in Kombination mit einem Dämmerschlaf angewendet. Das geschieht zum Beispiel bei manchen Fettabsaugungen. Bei größeren Eingriffen kommt die Vollnarkose als eine weitere Form der Anästhesie zum Einsatz.
Die Bezeichnungen Apostasis otis, Apostasis otum und Otapostasis verwenden Plastische Chirurgen für abstehende Ohren. Dabei kommt es zu einer Fehlstellung der Ohrmuschel, von welcher jedoch in der Regel keine funktionellen Beeinträchtigungen ausgehen. Der Winkel zwischen dem Schädelknochen und der Ohrmuschel beträgt bei der Apostatis otis mehr als 30 Grad. Er kann durch eine Otoplastik korrigiert werden. Die gängigsten Methoden werden nach Mustardé, Converse oder Stentström benannt.
Den medizinische Fachbegriff Areole leitet sich von Ariola ab und wird in der Plastischen Chirurgie als Bezeichnung für den dunkel gefärbten Hof der Brustwarze verwendet, der sowohl bei Männern als auch bei Frauen vorhanden ist. Er ist bei Brustverkleinerungen und Bruststraffungen von Bedeutung, denn dabei muss die Lage der Brustwarze samt Areole nach oben korrigiert werden. Außerdem gibt es weitere Operationen zur Korrektur der Areole. Sie kommen dann in Frage, wenn der Brustwarzenhof zu groß ist oder an den Rändern optisch störende Unregelmäßigkeiten aufweist.
Die Bezeichnung Abdominoplastik wird in der Schönheitsklinik für die operative Straffung der Bauchdecke verwendet. Dabei werden horizontale Schnitte entlang der Unterbauchfalte angelegt, um die Überschüsse bei der Haut und dem Bindegewebe zu entfernen. Ergänzend legen die Schönheitschirurgen vertikale Schnitte auf der Bauchmitte an. Werden die Überschüsse an der Unterbauchfalte entfernt, wird in der Regel auch die Lage des Bauchnabels korrigiert, indem er nach oben versetzt wird. Zum Einsatz kommt die Abdominoplastik beispielsweise dann, wenn sich die Bauchdecke nach mehreren Schwangerschaften oder einer Mehrlingsschwangerschaft sowie nach einer massiven Reduzierung des Körpergewichts nicht von allein wieder strafft. Häufig wird sie mit einer Fettabsaugung am Bauch und den Lenden kombiniert.
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Unter dem Begriff Brauenlift werden in der Plastischen Chirurgie alle Maßnahmen zusammengefasst, mit denen die Augenbrauen angehoben werden können. Ein nichtinvasives Anheben der Augenbrauen kann in einigen Fällen bereits durch die Anwendung von Botox erreicht werden. Durch die Injektion von Botox entspannen sich Teile der mimischen Muskulatur und die Augenbrauen können in ihre natürliche Lage zurückkehren. Beim operativen Brauenlift wird im Wesentlichen zwischen dem Schläfenlift, bei dem der Schnitt im Bereich des Haaransatzes an den Schläfen, und dem direkten Brauenlift mit Entnahme eines Hautstreifens über den Augenbrauen unterschieden. Die Narben liegen später unauffällig unter den Haaren der Schläfe bzw. den Härchen der Augenbrauen.
Als Blepharoplastik bezeichnen die Schönheitschirurgen die operative Korrektur der Augenlider. Dabei werden aus dem Unterlid und/oder dem Oberlid schmale Haustreifen entnommen, um die vorhandenen Haut- und Gewebsüberschüsse zu beseitigen. Die Blepharoplastik genannte Augenlidkorrektur kommt besonders häufig bei Patienten zum Einsatz, bei denen sich Schlupflider gebildet haben. Teilweise ist eine Lidkorrektur sogar medizinisch indiziert, weil hängende Oberlider das Sichtfeld beeinträchtigen können, da keine komplette Öffnung mehr möglich ist. Außerdem gehören Tränensäcke zu den häufigsten Gründen einer Augenlidkorrektur. Die Blepharoplastik kann problemlos mit einem komplexen operativen Facelift kombiniert werden.
Botulinumtoxin ist der wissenschaftliche Name des Wirkstoffs, der in den Schönheitskliniken kurz Botox genannt wird. Das Protein kam in der Medizin zu Beginn zur Behandlung des Schielens zum Einsatz. Es lähmt die Kontraktionsfähigkeiten der Muskulatur. 1992 entdeckten forschende Mediziner, dass diese Wirkung auch bei den Muskeln auftritt, die an der Mimik beteiligt sind. Seit 2002 hat das Botulinumtoxin eine Zulassung zur Behandlung von Mimikfalten. Es wird entlang der Ränder der Minikfalten gespritzt und führt zu einer Erschlaffung der dortigen Muskulatur. Dadurch glätten sich beispielsweise Lachfalten, Grübelfalten und Zornesfalten. Die Wirkung ist zeitlich begrenzt. Das heißt, die Botoxbehandlung muss in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Eine maskenhafte Starre der behandelten Areale ist bei einer optimalen Dosierung nicht zu befürchten.
Die Begriffe Brustaugmentation und Mammaaugmentation werden für die Bustvergrößerung durch das Einbringen von Füllstoffen verwendet. Nicht in jedem Fall kommen bei der Brustaugmentation Implantate zum Einsatz. Inzwischen gibt es die Möglichkeit, körpereigene Stoffe für eine minimale Vergrößerung des Volumens zu verwenden. Dazu gehört vor allem die Injektion von Eigenfett, welches bei einer Fettabsaugung an anderen Körperpartien gewonnen und vor der Injektion aufbereitet wird. Indikationen für eine Brustaugmentation sind eine von Natur aus insgesamt zu kleine Brust sowie ein ungleich ausgebildeter Busen. Außerdem hilft die Mammaaugmentation Patientinnen, die das Brustvolumen durch Krebsoperationen verloren haben. Beim Brustaufbau mit Implantaten stehen verschiedene Operationstechniken zum Einsatz, wobei der Trend zum „inneren BH“ geht, der ein späteres Absacken der Implantate verhindert.
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Das Kürzel DGPRÄC steht für die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Sie wurde im Jahr 1968 gegründet und ist in Berlin ansässig. Die DGPRÄC erfüllt parallel die Aufgaben eines Berufsverbands und einer wissenschaftlichen Fachgesellschaft. Die Gesellschaft erarbeitet beispielsweise Leitlinien und Standards für die Plastische Chirurgie und bietet regelmäßige Weiterbildungen für die in diesem Bereich tätigen Fachärzte an. Außerdem fördert die DGPRÄC die wissenschaftliche Innovation in der ästhetischen Chirurgie und verleiht in diesem Bereich mit der Dieffenbach-Medaille seit 1989 sogar einen eigenen Preis. Hinzu kommt die Vergabe von Stipendien für den Erwerb von Wissen in führenden Kliniken im Ausland.
Die Bezeichnung Dermolipektomie verwenden Schönheitschirurgen als Sammelbegriff für alle korrigierenden Operationen, mit denen nach einer drastischen Gewichtsreduzierung die natürliche Körpersilhouette geformt wird. Der Begriff dient als wissenschaftliches Synonym für die postbariatrische Wiederherstellungschirurgie. In vielen Fällen (bei einer Gewichtsabnahme von mehr als 50 Kilogramm) ist die Dermolipektomie keine ästhetische Maßnahme, sondern gehört zu den medizinisch notwendigen Korrekturen, da von Bauchschürzen und anderen gravierenden Haut- und Gewebsüberschüssen gesundheitliche Gefahren (Entzündungen, Ansiedelung von Pilzen) ausgehen. Das heißt, hier können die Kosten im Rahmen von Einzelfallentscheidungen von den Krankenkassen übernommen werden. Zum Umfang der Dermolipektomie gehören Bauchstraffungen, Bruststraffungen, Oberarmstraffungen und Oberschenkelstraffungen.
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Beim Begriff EMLA-Salbe handelt es sich um den Handelsnamen einer Salbe zur örtlichen (lokalen) Betäubung. In dieser werden die Wirkstoffe Prilocain und Lidocain miteinander kombiniert, die Natrium-Kanäle blockieren, welche für die Schmerzweiterleitung zuständig sind. Dadurch wird eine lokale Anästhesie ausgelöst, die bei der Anwendung als Salbe nur oberflächlich wirkt. EMLA-Salbe kommt in der Plastischen Chirurgie beispielsweise bei der Laserbehandlung oder zur Betäubung von Hautpartien vor der Injektion von Hyaluronsäure zum Einsatz.
Als Eigenfett werden die Fettzellen bezeichnet, die im Rahmen einer Fettabsaugung beispielsweise am Po, am Bauch, an den Hüften oder an den Oberschenkeln gewonnen werden. Nach einer Aufbereitung wird das Eigenfett zur Modellierung anderer Körperpartien eingesetzt, indem es mit einer Kanüle injiziert wird. Die Einsatzmöglichkeiten wurden in jüngster Zeit immer mehr erweitert. Inzwischen kommt Eigenfett zum Brustaufbau, zur Modellierung des Gesichts (Wangen und Lippen) und der Waden sowie bei der Aufpolsterung des Pos (Brazilian Butt genannt) zum Einsatz. Dabei wird die Fähigkeit der Fettzellen ausgenutzt, in der neuen Umgebung einzuwachsen. Der Vorteil ist, dass es bei der Modellage mit Eigenfett zu keinen allergischen Reaktionen kommen kann, weil es sich um körpereigenes Material handelt.
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Unter dem Oberbegriff Facelifting werden alle operativen Maßnahmen zusammengefasst, die zur Straffung des Gesichts in den Schönheitskliniken durchgeführt werden können. Der Mediziner nennt das alternativ auch Rhytidektomie. Die Palette reicht von der Beseitigung des Doppelkinns über das Fadenlifting bis hin zur Augenlidkorrektur und der Beseitigung von alterungsbedingten Falten auf der Stirn durch die Entnahme von Haut und Bindegewebe am oder hinter dem Haaransatz. Mit verschiedenen Schnittführungen entlang der Schläfen und am Ohransatz sind Straffungen der Stirn, der Augenparie, der Wangen und der Mundpartie beim Facelifting möglich. Auch nichtoperative Methoden kommen bei der Faltenbehandlung zum Einsatz. Dazu gehört das Unterspritzen der Falten mit Hyaluronsäure, das Umspritzen von Falten mit Botox sowie der Aufbau der Wangen mit Eigenfett.
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Als Augmentation werden in der Medizin alle Verfahren bezeichnet, bei denen eine Volumenvergrößerung durch das Einbringen von Fremdmaterialen oder körpereigenen Geweben erreicht wird. Das heißt, mit der Gesäßaugmentation wird das Volumen der Pobacken vergrößert. In der Plastischen Chirurgie erfolgt die Gesäßaugmentation bevorzugt mit Eigenfett, welches im Rahmen einer Fettabsaugung an anderer Stelle gewonnen wird. Dabei werden die aufbereiteten Fettzellen in die Pobacken injiziert und wachsen dort ein. Das Ergebnis des Gefäßaufbaus mit Eigenfett ist wesentlich dauerhafter als ein Volumenaufbau mit Hyaluronsäure, welcher alternativ möglich ist. Der Körper baut jedoch die Hyaluronsäure im Laufe der Zeit wieder ab, sodass eine solche Gesäßaugmentation regelmäßig wiederholt werden muss. Als weitere Möglichkeit steht das Einbringen von Implantaten zur Auswahl.
Der Begriff Glabella leitet sich von der lateinischen Vokabel „glabellus“ an, welche eine glatte und haarlose Stelle bezeichnet. In der Medizin ist mit der Glabella der dreieckige Bereich von der Nasenwurzel bis zum inneren Ende der Augenbrauen gemeint. In dieser Region bilden sich häufig tiefe Falten, die auch als Grübel-, Denker- oder Zornesfalte bezeichnet werden. Sie entstehen nicht durch Gewebsüberschüsse, sondern sind Daueranspannungen der dort befindlichen Teile der mimischen Muskulatur geschuldet. Deshalb können sie in der Regel auch ohne Operation durch die Unterspritzung mit Botox behandelt werden. Reicht das allein in einzelnen Fällen nicht aus, kann zusätzlich Hyaluronsäure in den Faltenboden injiziert werden.
Den gezielten Aufbau des Gesäßes bezeichnen die in der Schönheitschirurgie tätigen Ärzte als Gluteaaugmentation. Im Volksmund wird das erreichte Ergebnis Brazilian Butt (brasilianisches Hinterteil) genannt. Zur Gesäßaufpolsterung wird Eigenfett verwendet. Deshalb wird die Gluteaaugmentation mit einer Fettabsaugung (bevorzugt am Bauch, an den Hüften oder am Oberschenkel) kombiniert. Die entnommenen Fettzellen werden aufbereitet und anschließend in die Pobacken injiziert, wo sie bevorzugt an der Gesäßmuskulatur anwachsen. Die Menge der auf diese Weise zu „verpflanzenden“ Fettzellen kann bis zu etwa 350 Milliliter pro Pobacke betragen. Sie hängt vom gewünschten Volumenzuwachs und dem Ausmaß der an den Pobacken vorhandenen Erschlaffung der Haut und des Bindegewebes ab.
Bildet sich bei einem Mann eine weiblich anmutende Brust, nennt das der Mediziner Gynäkomastie. Die Ursachen sind sehr vielfältig und sollten vor einer operativen Korrektur abgeklärt werden. Noch in der Pubertät befindliche Jugendliche sollten nicht operiert werden, da sich eine dann auftretende weibliche Brust nach dem Ende der Pubertät meistens von allein vollständig zurückbildet. Anders ist es mit dem übermäßigen Brustwachstum beim Mann durch Übergewicht oder Erkrankungen der Leber und der Nieren. Dann kann der Schönheitschirurg die sichtbaren Folgen einer Gynäkomastie mit den gleichen Operationstechniken beseitigen, die bei der Brustverkleinerung bei einer Frau angewendet werden. Welche Schnittführungen zum Einsatz kommen, hängt direkt vom Ausmaß der vorhandenen Gewebsüberschüsse ab.
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Die Bezeichnung Halslifting fasst verschiedene Methoden zur Straffung der vorderen Halspartie zusammen. Sie beginnen bei einem Liposculpturing in Form einer Absaugung von Fettgewebe, durch welche sich ein Doppelkinn gebildet hat. Besitzt die Haut noch genügend Spannkraft, zieht sie sich nach der Fettabsaugung zusammen, wodurch eine Straffung des Halses erreicht wird. Beim Halslifting nach Feldmann („Feldmann-Lift“) werden über einen Schnitt unter dem Kinn die einzelnen Gewebsschichten sowohl am Kinn als auch am Hals separiert und mit einer speziellen Fadentechnik verankert. Zusätzlich besteht bei dieser Technik die Möglichkeit, Haut- und Gewebsüberschüssen an der Unterseite des Kinns oder am Hals zu entfernen. Ein Halslifting wird häufig mit einem Facelifting in einer Operation kombiniert.
Der Begriff Hämatom bezeichnet einen „blauen Fleck“ oder ein „Veilchen“. Ursache ist die Einlagerung von Blut im Gewebe, welche sichtbar wird. Ein Hämatom kann mit einer Schwellung verbunden sein und tritt in der Regel nach allen Verletzungen von durchblutetem Gewebe auf. Normalerweise heilt es von allein aus, weil der menschliche Organismus das eingelagerte Blut abbaut. Die Heilungsphase kann jedoch bis zu zwei oder drei Wochen dauern. Wissenswert ist, dass Hämatome in der Plastischen Chirurgie grundsätzlich nach allen operativen Eingriffen auftreten.
Die Hyaluronsäure gehört zu den Glycosaminoglycanen, welche vom menschlichen Körper selbst gebildet und eingelagert werden können. Ein Beispiel ist die Flüssigkeit im Glaskörper des Auges, die zu zwei Prozent aus Hyaluronsäure besteht. Außerdem findet sie sich in der Gelenksflüssigkeit. In der Schönheitschirurgie wird ausgenutzt, dass Hyaluronsäure das 49-Fache ihres Volumens in Form von Wasser binden kann und als körpereigener Stoff keine allergischen Reaktionen nach sich zieht. Ihr bevorzugtes Einsatzgebiet ist die Behandlung von Falten, die nicht durch die Dauerkontraktion der Mimikmuskulatur verursacht werden. Außerdem wird sie zur Lippenmodellage, zur Wangenmodellage, zum Aufbau der Waden und des Volumens des Gesäßes sowie zur Narbenkorrektur und zur Behandlung zur nichtoperativen Brustvergrößerung verwendet. Neuere Gelvarianten bringen ersten Praxistests zufolge ein über mehrere Jahre hinweg sichtbares Ergebnis.
Der Zusatz „Hyper“ bei den medizinischen Bezeichnungen von Erkrankungen gibt immer an, dass im menschlichen Körper etwas im Übermaß vorhanden ist. Bei der Hyperhidrose bezieht sich das Übermaß auf die Schweißproduktion. Da die Hyperhidrose (punktuell oder generalisiert) zu den Symptomen verschiedener Grunderkrankungen ist, muss immer eine Abklärung der Ursachen erfolgen. Die Symptome können in der Schönheitsklinik mit zwei verschiedenen Arten der Behandlung beseitigt werden. Eine Möglichkeit ist es, die an der Schweißproduktion beteiligten Nerven mit Botox der Gruppe A zu lähmen. Die zweite Vorgehensweise zielt auf eine dauerhafte Entfernung der Schweißdrüsen ab. Sie werden in ähnlicher Form abgesaugt wie überschüssige Fettzellen. Beide Therapien kommen jedoch nur in Frage, wenn die überschüssige Schweißproduktion auf bestimmte Körperregionen beschränkt ist.
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Die medizinische Bezeichnung Inzision leitet sich von dem lateinischen Begriff „incisio“ ab, was „Einschnitt“ bedeutet. Damit ist in der Plastischen Chirurgie der Hautschnitt gemeint, der bei allen operativen Eingriffen notwendig ist, und der am Ende der Operation mit einer chirurgischen Naht wieder verschlossen wird. Grundsätzlich gilt in der Plastischen Chirurgie, dass der Hautschnitt so klein wie möglich gehalten werden sollte und an einer möglichst unauffälligen Stelle, z.B. in einer bereits vorhandenen Hautfalte, platziert werden sollte. Dadurch werden spätere Narben weitgehend unauffällig. Einige Operationen wie z.B. Fettabsaugungen können auch über sogenannte Stichinzisionen durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um nur wenige Millimeter lange Schnitte, über die die Absaugkanülen eingebracht werden.
Als Implantat werden Fremdstoffe und Fremdkörper bezeichnet, die in den menschlichen Körper eingebracht werden. Zu den funktionellen/therapeutischen Implantaten gehören beispielsweise künstliche Gelenke und Zähne sowie Herzschrittmacher und Medikamentendepots aller Art. In den Schönheitskliniken kommen Implantate zur Vergrößerung des Volumens im Rahmen einer gezielten Modellage zum Einsatz. Typische Beispiele sind die Brustvergrößerung, die Verbreiterung der Jochbeine, die Behandlung des „fliehenden“ Kinns sowie die Wadenmodellierung. Ein weiteres Einsatzgebiet der Implantate ist die wiederherstellende Chirurgie beispielsweise das Brustkrebsoperationen oder größeren Gewebsverlusten durch Unfälle. Welches Material für die Implantate verwendet wird, hängt direkt vom Einsatzzweck ab. Gelenkersatz besteht in der Regel aus Titanlegierungen oder Keramik. Bei der Brustvergrößerung kommen Implantate mit Silikongel oder mit einer Kochsalzlösung befüllte Polster zum Einsatz.
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Von einer Gigantomastie spricht der Mediziner dann, wenn die Brüste bei der Frau eine übermäßige Größe haben. Tritt das bereits in der Pubertät auf, wird die Riesenbrust als juvenile Gigantomastie bezeichnet. Üblicherweise gilt der Busen dann als krankhaft übergroß, wenn eine Seite ein Gewicht von mehr als 5 Kilogramm auf die Waage bringt. Bisher gehen die forschenden Wissenschaftler von einem vererbten Gendefekt als Ursache aus. Durch die Riesenbrust können erhebliche Gesundheitsrisiken entstehen. Dazu gehören Haltungsschäden, sowie Nacken- und Rückenprobleme. Deshalb werden die Kosten der operativen Korrektur in vielen Fällen auch von den Krankenkassen übernommen. Die Korrektur erfolgt durch eine Brustverkleinerung, bei welcher in der Regel die T-Schnitttechnik angewendet wird, weil sie die umfangreichste Reduzierung des Volumens möglich macht. Die juvenile Gigantomastie sollte erst nach dem Abschluss des kompletten Körperwachstums operativ korrigiert werden. Nur so lassen sich wachstumsbedingte Probleme mit den zurückbleibenden Narben ausschließen.
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Die Kapsulektomie ist eine Methode, um eine operative Korrektur einer Kapselfibrose vorzunehmen. Die Kapselfibrose gehört zu den möglichen Komplikationen, die bei der Modellierung des Körpers mit Implantaten auftreten können, z.B. bei der Brustvergrößerung. Dabei verhärtet und verformt sich die um das Implantat gebildete bindegewebige Kapsel. Bei der Kapsulektomie wird das Implantat mit der kompletten Kapsel entfernt, während die Kapsel bei der Kapsulotomie lediglich gespalten wird, um eine durch die Kapsel entstandene Einengung des Implantats zu beheben.
Beim Kollagen, alternativ auch Collagen geschrieben, handelt es sich um besonders lange Proteinketten, die zur Bildung belastbarer und zugleich elastischer Strukturen benötigt werden. Deshalb wird Kollagen auch Strukturprotein oder Faserprotein genannt. Beim Kollagen sind drei Proteinketten mit Wasserstoffbrücken zu einer sogenannten Superhelix verbunden. Diese tritt beim Menschen in bisher 28 bekannten Formen auf. Zu finden ist Kollagen beispielsweise im Bindegewebe der Haut, ist aber auch in Knorpeln sowie in Sehnen und Bändern anzutreffen. Durch bestimmte Behandlungen wie der Injektion von Hyaluronsäure oder auch dem Fadenlifting kommt es zur Neubildung von besonders elastischen Kollagenfasern und somit zu einer Straffung und optischen Verjüngung der Haut.
Als Kompressionsbekleidung werden Kleidungsstücke mit einer besonderen Funktion bezeichnet. Sie besteht darin, Druck auf bestimmte Körperpartien auszuüben. Der Druck ist notwendig, um beispielsweise nach einer Operation das Risiko einer Thrombose zu verringern. Thrombosestrümpfe beschleunigen durch eine druckbedingte Verringerung des Querschnitts der Venen den Rückfluss des Bluts zum Herzen, was wiederum der Bildung von Gerinnseln durch einen Blutstau bei immobilen Patienten vorbeugt. In der Plastischen Chirurgie kommt Kompressionskleidung beispielsweise zur Verdichtung und Formung des Gewebes nach Fettabsaugungen zum Einsatz. Außerdem wird Kompressionskleidung in Form eines Stütz-BHs nach Brustoperationen aller Art verwendet. Ein Stütz-BH hat nach der Brustvergrößerung auch die Aufgabe, ein Abrutschen des Implantats bis zur vollständigen Einheilung zu verhindern.
Den Begriff Kapselfibrose verwendet den Mediziner in der Schönheitsklinik, wenn sich rund um ein Implantat das Bindegewebe krankhaft vermehrt und eine Kapsel bildet, von welcher das Implantat eingeschlossen wird. Dabei entstehen narbenartige Strukturen aus Kollagenfasern, welche zu einer Verhärtung führen. Bei einer solchen Fibrose an einem Implantat, z.B. nach einer Brustvergrößerung, kommt es häufig zu einer deutlich sichtbaren Verformung der Brust. Die Ursachen der Kapselfibrose konnten bis heute nicht abschließend geklärt werden. Bei den meisten forschenden Medizinern besteht aber ein Konsens, dass mehrheitlich Entzündungen eine Rolle spielen. Sie werden durch Bakterien verursacht, die sich auf der Oberfläche der Implantate ansiedeln. Die Behandlung erfolgt in der Regel durch einen Austausch oder eine komplette Entfernung der Implantate, um welche die Bildung einer Kapselfibrose festgestellt wurde.
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Das Adjektiv labial wird in der Plastischen Chirurgie für alle Dinge verwendet, die mit den Lippen zusammenhängen. Abgeleitet ist das Wort vom lateinischen „labium“ für Lippe. Ein Beispiel ist der Begriff Nasolabialfalte, der die Falte bezeichnet, die sich beidseits von den Nasenflügeln bis zu den Mundwinkeln erstreckt. Die Bezeichnung Labialfalten verwendet der Plastische Chirurg für die plisseeartigen Falten, die sich durch die Alterung zwischen der Oberlippe und der Nase bilden. Der Begriff Labialaugmentation bezeichnet die Aufpolsterung der Lippen, z.B. durch Injektion von Hyaluronsäure.
Unter dem Sammelbegriff Lokalanästhetikum werden alle Wirkstoffe zusammengefasst, mit denen eine örtlich (lokal) wirkende Betäubung erzielt werden kann. Sie blockieren die Botenstoffe, die für die Weiterleitung von Schmerzreizen vom Entstehungsort an die Rezeptoren im Gehirn benötigt werden. Die gängigsten Wirkstoffe für Lokalanästhetika sind Lidocain, Prilocain, Mepivacain, Bupivacain und Ropivacain. Sie unterscheiden sich vor allem in ihrer Wirkdauer, die je nach Wirkstoff zwischen 30 Minuten und sechs Stunden beträgt. Außerdem gibt es erhebliche Unterschiede bei der Zeit, die bis zum Einsetzen der vollen Wirksamkeit eingeplant werden muss. Die Verabreichung kann wirkstoffabhängig als Salbe, Spray oder in Form von Injektionen erfolgen. Die Auswahl ist abhängig davon, bis zu welcher Gewebstiefe die Wirkung notwendig ist.
Die Bezeichnung Lipödem leitet sich aus dem Griechischen ab und wird mit Fettschwellung ins Deutsche übersetzt. Dabei treten seitengleich überdurchschnittliche Fetteinlagerungen und in der Folge Wassereinlagerungen auf. Deshalb wird diese Erkrankung auch als „lokalisierte Adipositas“ von der WHO definiert. Frauen sind davon statistisch deutlich häufiger als Männer betroffen. Zuerst zeigen sich Lipödeme meistens an den Oberschenkeln und den Hüften. Später können sie sich auf die Oberarme, die Unterschenkel und den Nacken ausweiten. Oft reichen eine Gewichtsnormalisierung, Sport und eine Lymphdrainage nicht aus, um die sichtbaren Folgen zu beseitigen. Der Schönheitschirurg kann mit einer punktuellen Fettabsaugung (auch Liposuktion genannt) helfen. Dabei muss allerdings darauf geachtet werden, dass das Lymphsystem in den behandelten Arealen nicht geschädigt wird.
Als Lipomastie bezeichnet der Mediziner eine sehr spezielle Vergrößerung der männlichen Brust auf weiblich anmutende Dimensionen. Sie wird durch die ausschließliche Einlagerung von Fettgewebe ohne die Vermehrung des Drüsengewebes verursacht und deshalb alternativ auch Pseudogynäkomastie genannt. Vor der Behandlung ist eine Differenzierung zwischen der Gynäkomastie und Lipomastie mit einer Sonographie erforderlich. Handelt es sich um eine reine Lipomastie, können die überschüssigen Fettzellen abgesaugt werden. Je nach Ausmaß des zu entfernenden Volumens kann ergänzend eine operative Entfernung des Überschusses bei der Haut und beim Bindegewebe erforderlich werden. Sie erfolgt mit den gleichen Techniken, die bei der Verkleinerung und Straffung der weiblichen Brust zum Einsatz kommen.
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Die Bezeichnungen Makromastie, Hypermastie, Mammahypertrophie und Gigantomastie werden als Synonyme für eine weit über dem Normalen liegende Brustgröße bei Frauen verwendet. Die deutsche Übersetzung zu allen Bezeichnungen lautet Riesenbrust. Von einer Riesenbrust wird dann gesprochen, wenn jede Brustseite ein Gewicht von mehr als fünf Kilogramm aufweist. Als Ursache wird derzeit eine genetische Veranlagung als die wahrscheinlichste Ursache angenommen. Eine Besonderheit der Makromastie ist, dass sowohl das Volumen des Drüsengewebes als auch des Fettgewebes erheblich vergrößert ist. Die Makromastie wird grundsätzlich operativ durch eine Brustverkleinerung inklusive Verkleinerung des Warzenhofs therapiert. Die i-Schnitttechnik reicht dafür nicht aus, sondern hier müssen ergänzend Schnitte sowohl zur Körpermitte als auch zu den Seiten in der Unterbrustfalte angelegt werden. Wissenswert ist, dass die OP-Kosten bei der Makromastie von den Krankenkassen über Einzelfallentscheidungen übernommen werden können.
Von einer Mammareduktion oder Mammareduktionsplastik sprechen die Mediziner einer Schönheitsklinik dann, wenn das Volumen und das Gewicht der Brust operativ reduziert werden. Die umgangssprachliche Bezeichnung ist die Brustverkleinerung. Sie ist bei Männern ebenso möglich wie bei Frauen. Das Ziel sind immer möglichst kleine OP-Wunden, weshalb verschiedene Schnitttechniken zum Einsatz kommen. Die verfügbare Palette reicht vom i-Schnitt über die Lejour-Technik bis hin zur kombinierten Anwendung mehrerer Schnitttechniken. Dabei kommt es immer auf das jeweilige Ausmaß des zu entfernenden Volumens und der dadurch notwendigen Straffung der Haut und des Bindegewebes an. Bei der operativen Mammareduktion können sowohl reines Fettgewebe als auch Drüsengewebe sowie Fettgewebe und Drüsengewebe in Kombination entfernt werden.
Als Mastopexie bezeichnet der Schönheitschirurg die operative Straffung der Brust. Dabei werden Bindegewebs- und Hautüberschüsse entfernt, welche durch die natürliche Alterung, die Entnahme von Implantaten, die Folgen des Stillens mehrerer Kinder oder durch eine rapide Gewichtsreduzierung entstehen können. Parallel zur Gewebsentfernung wird bei der Mastopexie auch die Brustwarze neu positioniert, indem sie nach oben versetzt wird. Im einfachsten Fall reicht die i-Schnittführung aus. Dabei wird der Warzenhof umschnitten und der Schnitt vertikal bis zur Unterbrustfalte geführt. Sind die Gewebsüberschüsse groß, kann der Schönheitschirurg wahlweise die L- oder T-Schnittführung verwenden, bei welchen zusätzlich horizontale Schnitte in der Unterbrustfalte angelegt werden. Ist die Mastopexie durch einen Gewichtsverlust notwendig, sollte die Bruststraffung erst nach dem Erreichen des Zielgewichts stattfinden, um die Notwendigkeit einer zweiten Korrektur zu vermeiden.
Der Fachterminus Mikromastie wird für eine zu kleine weibliche Brust verwendet. Dafür kommen als Ursache sowohl genetische Veranlagungen als auch ein Mangel an weiblichen Hormonen in Frage. Dadurch bildet sich zu wenig Drüsengewebe. Parallel ist die Einlagerung von Fettgewebe in der Brust eingeschränkt. Eine Mikromastie kann zu erheblichen psychischen Belastungen führen, weil eine gerundete Brust zu den wichtigsten Geschlechtsmerkmalen der Frauen gehört. Die Korrektur erfolgt in der Schönheitsklinik durch das Einbringen von Implantaten, die heute in vielen Größen, Formen und Materialien für die Brustvergrößerung zur Verfügung stehen. Besonders häufig kommen Silikongel-Implantate zum Einsatz. Die Operation zur Korrektur einer Mikromastie sollte erst nach dem Abschluss der Pubertät und des Körperwachstums erfolgen. Wer später Kinder stillen möchte, sollte sich vom Schönheitschirurgen gründlich über die unterschiedlichen Varianten der Platzierung der Implantate beraten lassen.
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Als Nekrose wird das Absterben von Zellen und Geweben bezeichnet. Der Ursprung des Begriffs findet sich in der altgriechischen Vokabel „nékrosis“, die für „das Töten“ steht. Eine Nekrose kann vielfältige Ursachen haben, von Entzündungen über Tiergifte bis hin zu mangelnder Durchblutung. Der häufigste Fall in der Plastischen Chirurgie ist die oberflächliche Nekrose der Haut, die beispielsweise durch Verbrennungen oder Durchblutungsstörungen entsteht. In aller Regel setzt unter den abgestorbenen oberflächlichen Hautschichten die sogenannte Sekundärheilung ein, die zu einer vollständigen Wiederherstellung der Hautoberfläche führt. Da dies jedoch einige Zeit in Anspruch nimmt, kann in manchen Fällen nach Abtragen der Nekrose ein plastisch-chirurgisches Deckungsverfahren sinnvoll sein, wie z.B. eine Hautverpflanzung oder ein Einschwenken gesunder Haut aus der Umgebung (sog. Lappenplastik).
Die Nasolabialfalte hat ihren Namen von der Lokalisation bekommen. Sie beginnt am äußersten Punkt der Nasenflügel und zieht sich bogenförmig bis zum Mundwinkel. Im weiteren Verlauf können sie bis in die Merkelfalten übergehen, die sich von den Mundwinkeln senkrecht bis zur Kinnpartie bilden. Ursache der Nasolabialfalten ist in der Mehrheit der Fälle die natürliche Alterung der Haut und des Bindegewebes im Wangenbereich. Teilweise entstehen sie durch die Mimik beim Lachen. Die Ursache spielt bei der Art der Behandlung eine wichtige Rolle. Sind die Nasolabialfalten mimikbedingt, kommt eine Therapie mit Botox in Frage. Ergänzend oder alternativ kann Hyaluronsäure zur Hebung des Faltenbodens gespritzt werden. Auch eine Aufpolsterung der Wangen mit Hyaluronsäure lindert diese Art der Falten. Bei einer besonders starken Ausprägung können auch operative Methoden zur Gesichtsstraffung angewendet werden.
Von non-invasive spricht der Mediziner dann, wenn keine das Gewebe angreifenden Techniken zum Einsatz kommen. Im engeren Sinn werden damit Maßnahmen bezeichnet, bei denen keine Hautschnitte mit anschließender Narbenbildung angelegt werden müssen. Zu den non-invasiven Techniken in der Schönheitsklinik gehören beispielsweise Behandlungen mit Botox und Hyaluronsäure sowie die Eigenfettinjektionen. Auch das Fadenlifting sowie die Fettabsaugung zählen sich zu den nicht-invasiven Techniken der Verschönerung des Gesichts und des Halses. Als minimal-invasive Techniken werden Operationen nach dem „Schüssellochprinzip“ bezeichnet. Dabei werden nur winzige Hautschnitte gesetzt. Ein Beispiel dafür ist das Einbringen von Brustimplantaten, die über ein Ventil mit Kochsalzlösung befüllt werden.
Oo
Bei der Bezeichnung Otoplastik handelt es sich um einen medizinischen Sammelbegriff für alle Maßnahmen zur Herstellung oder Wiederherstellung der natürlichen Form der Ohrmuschel samt dem dazugehörigen Ohrläppchen. Der Name leitet sich von den griechischen Vokabeln „otós“ für Ohr und „plastein“ für die Gestaltung ab. Die mit Abstand häufigsten Formen der Otoplastik in der Plastischen Chirurgie sind das Anlegen der Ohren, die Formung der Ohrknorpelfalten sowie das Schließen von Rissen und Löchern, welche durch Piercings oder das Herausreißen von Ohrringen entstanden sind.
Bei der Otopexie handelt es sich um eine Operation zur Korrektur abstehender Ohren. Deshalb wird sie alternativ auch Ohranlegeplastik und Ohrmuschelanlegeplastik genannt. Weil in der Regel eine nicht optimal angelegte Anthelixfalte dafür verantwortlich ist, kommt auch die Bezeichnung Anthelixplastik zum Einsatz. Bei der Korrektur kommen verschiedene Methoden in Frage. Sie wurden von J. C. Mustardé (Nahttechnik), J. M. Converse (kombinierte Schnitt- und Nahttechnik) und S. J. Stenström (Ritztechnik) entwickelt. Die Entwicklungen von M. H. Fritzsch machen die Otopexie inzwischen auch als minimal-invasives Verfahren möglich. Wissenswert ist, dass die Ohrenkorrektur unter Umständen von den Krankenkassen bezahlt werden kann. Das ist dann möglich, wenn die Ohren eine entstellende Wirkung haben oder es durch die Fehlstellung bedingte Einschränkungen der Funktionalität gibt.
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In der Schönheitschirurgie werden als Reiterhose (alternativ Reithosensyndrom oder Reithosenfettsucht) Fettanlagerungen am Gesäß sowie an den Oberschenkeln bezeichnet. Sie haben die Eigenart, dass sie auch bei einer Normalisierung des Gewichts durch eine Umstellung der Ernährung in Kombination mit Sport nicht verschwinden. Außerdem gelten die Reiterhosen als Risikofaktoren für die Bildung von Orangenhaut an den Außenseiten der Oberschenkel und begünstigen die Einlagerung von Wasser, welches auch durch eine intensive Lymphdrainage nicht beseitigt werden kann. In der Schönheitsklinik werden die Reiterhosen mit einer Fettabsaugung an den Oberschenkeln beseitigt. Sollten sie am Oberschenkel besonders ausgeprägt sein, kann die Fettabsaugung (in der Fachsprache Liposuktion genannt) mit einer operativen Straffung der Oberschenkel kombiniert werden.
Die Bezeichnung Rhinoplastik leitet sich von der griechischen Bezeichnung der Nase ab. Darunter fallen alle Nasen OPs, mit denen die Form und die Länge der Nase korrigiert werden. Operative Manipulationen am Naseninneren (beispielsweise der Nasenscheidewand) nennt der Mediziner Septumplastik. Operationen zur Wiederherstellung der natürlichen Form der Nase können sowohl eine Septumplastik als auch eine Rhinoplastik umfassen. Die ersten wiederherstellenden Nasenoperationen nach heutigem Verständnis führte der deutsche Chirurg Jacques Joseph bereits im I. Weltkrieg durch. Typische Nasenkorrekturen durch eine Rhinoplastik in der Schönheitsklinik sind die Nasenkürzung, die Beseitigung von Höckern auf dem Nasenrücken sowie die Verschmälerung des Nasenrückens und die Modellierung der Nasenspitze. Die in Europa häufigste Septumplastik ist die Begradigung der Nasenscheidewand.
Pp
Der Fachbegriff periareolär bedeutet „um den Brustwarzenhof herum“. Eine periareoläre Schnittführung bezeichnet demnach einen Schnitt um den Brustwarzenhof herum. Das ist vor allem bei Brustverkleinerungen und Bruststraffungen häufig notwendig, wenn die Brustwarze samt Warzenhof durch die Schwerkraft überdehnt und nach unten gewandert ist. In manchen Fällen werden auch Brustimplantate durch einen periareolären Schnitt eingebracht, wenn Narben im Bereich der Unterbrustfalte vermieden werden sollen oder nicht möglich sind. Ein periareaolärer Schnitt wird zudem bei der Korrektur des Warzenhofs angelegt, wenn der Warzenhof verkleinert werden soll oder störende Unregelmäßigkeiten bei der Ausprägung des Warzenhofs vorliegen.
Die Fachbezeichnung Ptosis bezeichnet ein Herabhängen einer Hautpartie oder eines Körperteils. Dieser Begriff wird unabhängig davon verwendet, ob das Herabhängen der Schwerkraft, dem Nachlassen der Spannkraft der Haut und des Bindegewebes, oder aber einer Erkrankung geschuldet ist. Deshalb werden die Begriffe teilweise mit Ergänzungen versehen. Beispiele dafür sind im Bereich von herabhängenden Oberlidern am Auge (Blepharoptosis) die Ptosis congenita (angeborene Fehlbildung des Lidmuskels), die Ptosis paralytica (Schädigungen der den Lidmuskel steuernden Nerven) und die Ptosis sympathica (Schädigung des vegetativen Nervensystems). Eine operative Lidstraffung behebt die Einschränkung des Sichtfeldes.
Unter dem Oberbegriff plastische Chirurgie werden alle Behandlungen zusammengefasst, mit denen eine Wiederherstellung des natürlichen Aussehens oder der Funktionalität erreicht werden. Außerdem gehören zur plastischen Chirurgie die operativen Therapien, mit denen das Aussehen des Körpers verbessert wird. Das heißt, die wichtigsten Teilgebiete stellen die ästhetische Chirurgie, die rekonstruktive Chirurgie und die Verbrennungschirurgie. Hinzu kommt die Replantationschirurgie, die einen dauerhaften Verlust abgetrennter Körperteile vermeidet. Dabei hat die Handchirurgie den größten Stellenwert. In jüngster Zeit gewinnt ein weiterer Teilbereich der plastischen Chirurgie an Bedeutung. Die Hilfe der Schönheitschirurgen wird immer öfter von Menschen in Anspruch genommen, die das Gefühl haben, im falschen Körper geboren worden zu sein. Die plastische Chirurgie wird mit steigender Häufigkeit mit dem Wunsch nach der Veränderung der äußeren Geschlechtsmerkmale konfrontiert.
Ss
Bei einem Serom handelt es sich um eine Ansammlung von Wundsekret, das nicht vom Blut- und Lymphsystem abtransportiert werden kann. Ein Serom tritt an Stellen auf, an denen es im menschlichen Körper keine Hohlräume gibt. Das heißt, Serome schaffen sich den notwendigen Raum selbst, was bei einer oberflächennahen Lage durch eine Schwellung zu sehen ist. Serome sind demnach flüssigkeitsgefüllte Blasen im Gewebe. Sie dürfen nicht mit einem Abszess verwechselt werden, der eine Ansammlung von Eiter bezeichnet. Die Therapie der Wahl ist eine Punktion, bei welcher die Flüssigkeit abgesaugt wird. Bleibt der Erfolg dabei aus, muss eine Drainage gelegt werden. In manchen Fällen müssen Serome jedoch auch operativ behandelt werden. Anschließend sorgt ein Druckverband dafür, dass die Wände der entleerten Blase miteinander verwachsen.
Der Fachbegriff Symmastie wird in der Plastischen Chirurgie in zwei Zusammenhängen verwendet. Dabei fehlt die typische Einbuchtung zwischen beiden Brüsten entweder von Natur aus oder sie ist durch eine Verlagerung von Brustimplantaten in Richtung Mitte nach einer Brustvergrößerung verursacht worden. Eine Symmastie kann in diesem Fall durch eine Neuplatzierung der Implantate beseitigt werden. Bei einer naturbedingt fehlenden Einbuchtung zwischen beiden Brüsten wird der mittige Bereich durch einen sog. „inneren BH“ gezielt abgeflacht. Der „innere BH“ kommt auch zum Einsatz, um die Implantate nach einer Korrektur an ihrem Platz zu halten. Dabei werden Streifen von Bindegewebe und Muskelgewebe verschoben und so vernäht, dass sie eine einem BH ähnliche Stützfunktion haben.
Den Begriff Schlupflider verwenden die Schönheitschirurgen dann, wenn kein breiter Rand des beweglichen Bereichs der Oberlider bei einer vollständigen Öffnung der Augen mehr zu sehen ist. Ursache sind erschlaffte Haut- und Bindegewebsabschnitte am oberen Teil des Oberlids sowie ein Absinken der Augenbrauen durch die altersbedingte Ermüdung der Haut und des Bindegewebes der Stirn. Teilweise bewirken Schlupflider bei einer sehr starken Ausprägung sogar eine Beeinträchtigung des Gesichtsfelds. Die Korrektur der Schlupflider in der Schönheitsklinik erfolgt durch eine Lidstraffung. Dabei entnimmt der Chirurg den ellipsenförmigen Haut- und Gewebsüberschüsse im Oberlid. Die entstehende Narbe verschwindet später in der natürlichen Lidfalte. Ergänzend kommt ein Stirnliftin in Frage.
Als Schlupfwarzen bezeichnet der Mediziner eine nach innen gerichtete Brustwarze, die im Volksmund Hohlwarze genannt wird. Medizinische Probleme verursachen Schlupfwarzen nur dann, wenn sie bei Frauen auftreten, die ihre Kinder stillen möchten. Die häufigste Ursache sind Entzündungen und verkürzte Milchgänge. Außerdem können plötzlich auftretende Schlupfwarzen ein Hinweis auf Bustkrebs sein, weshalb vor einer korrigierenden Operation eine Diagnostik der Ursachen notwendig ist. Zur Korrektur stehen verschiedene Vorgehensweisen zur Auswahl. Beim Brustwarzenpiercing bleibt die Stillfähigkeit erhalten. Dabei wird die Brustwarze durch das Piercing in einer nach außen gerichteten Position fixiert. Wird eine Stillfähigkeit nicht gewünscht, können die verkürzten Milchgänge durchtrennt und der so entstehende Hohlraum mit Eigenfett verfüllt werden.
Tt
Bei der Tumeszenztechnik handelt es sich um eine spezielle Methode der lokalen Betäubung, weshalb sie auch Tumeszenz-Lokalanästhesie (oder kurz TLA) genannt wird. Sie kommt in der Schönheitschirurgie in der Hauptsache bei der Fettabsaugung zum Einsatz, um den Patienten das Risiko einer Vollnarkose zu ersparen. Dabei wird destilliertes Wasser mit Natriumbicarbonat, Adrenalin und Lidocain angereichert und großflächig in das zu behandelnde Areal eingebracht. Das Natriumbicarbonat unterstützt die Lösung der Fettzellen aus dem umgebenden Gewebe. Lidocain ist ein lokal wirksames Schmerzmittel, welches im Jahr 1943 entdeckt wurde. Es blockiert die Natrium-Kanäle, die für eine Weiterleitung der Schmerzreize ans Gehirn verantwortlich sind. Lidocain kommt nicht nur in der Schönheitschirurgie zum Einsatz, sondern es wird auch in der Zahnmedizin verwendet.
Vv
Von einer Vollnarkose spricht der Mediziner dann, wenn das Schmerzempfinden und das Bewusstsein der Patienten vollständig ausgeschaltet wird. Die Vollnarkose unterscheidet sich durch mehrere Merkmale von der Sedierung. Bei einer Sedierung kann der Patient geweckt werden, was bei einer Vollnarkose (auch Allgemeinanästhesie genannt) nicht möglich ist. Bei einer Vollnarkose müssen die Atemwege gesichert werden und außerdem ist in der Regel eine künstliche Beatmung erforderlich. Auch das Herz-Kreislauf-System kann erheblich beeinträchtigt sein. Die ersten Vollnarkosen wurden mit Äther und Chloroform eingeleitet. Heute werden für die Allgemeinanästhesie Wirkstoffe aus den Gruppen der Analgetika, Hypnotika und Muskelrelaxanzien miteinander kombiniert. Welche Kombinationen konkret zum Einsatz kommen, hängt von der Dauer und dem Umfang der geplanten Eingriffe ab. Bei größeren Eingriffen erfolgt vor der eigentlichen Einleitung der Vollnarkose in der Regel eine Sedierung der Patienten mit starken Beruhigungsmitteln.
Zz
Der Begriff Z-Plastik leitet sich von der z-förmigen Schnittführung dieser speziellen plastisch-chirurgischen Operationstechnik ab. Bei der Z-Plastik entstehen zwei dreieckige Hautlappen, die gegeneinander verschoben und anschließend miteinander vernäht werden. Dadurch entsteht eine deutliche Verlängerung der Haut in Längsrichtung. In der Plastischen Chirurgie wird die Z-Plastik hauptsächlich bei der Narbenkorrektur eingesetzt, um die notwenige Dehnbarkeit der Haut und des Bindegewebes entlang der Gelenke zu erreichen. Typische Stellen für die Z-Plastik zur Narbenkorrektur sind die Achsel, der Hals, die seitlichen Ellenbogen sowie die Ober- und Unterseite der Handgelenke.
Bei den Begriffen Zornesfalten und Grübelfalten handelt es sich um Synonyme für die Bezeichnung von zwei Falten, die sich über der Nasenwurzel zwischen den Augenbrauen bilden. Sie verlaufen fast vertikal und entstehen durch eine Daueranspannung der zur Mimik gehörenden Muskulatur. Beteiligt sich hier die Muskeln, von denen die Augenbrauen zusammengezogen werden. Da passiert dann, wenn sich der Mensch über etwas ärgert oder angestrengt über etwas nachdenkt. Die Zornesfalten können beseitigt werden, indem die Kontraktionsfähigkeit der daran beteiligte Muskulatur gehemmt wird. Deshalb werden in der Schönheitsklinik die äußeren Bereiche der Falten mit Botox gespritzt. Dadurch entspannt sich die Muskulatur und die Falten verschwinden. Allerdings ist der Effekt nur temporär, was heißt, dass die Botoxbehandlung je nach Stoffwechselgeschwindigkeit der Patienten nach acht bis zwölf Monaten wiederholt werden muss.